Wie ihr vielleicht wisst, leiden wir beide schon immer an Flugangst. In der Kombination mit einem großen Reisedrang, auch auf andere Kontinente, ist das nicht besonders vorteilhaft. Um unsere Flugangst zu minimieren bzw. zu überwinden haben wir uns einige Übungen und Tricks angeeignet. In diesem Beitrag teilen wir 6 Tipps mit euch, die uns geholfen haben unsere Flugangst zu überwinden.
Personen einweihen
Wenn ihr an Flugangst leidet ist es sinnvoll, dass ihr Personen in eurem nahem Umfeld darüber aufklärt. Wenn ihr mit einer Person gemeinsam verreist, dann gebt dieser Bescheid. Ansonsten erzählt es euren Sitznachbar:innen oder dem Flugpersonal, denn somit können sie im Falle einer Panikattacke oder anderen Symptomen bei Flugangst besser damit umgehen und wissen wie sie handeln sollen.
Sitzplatzwahl
Flugangst steht in den meisten Fällen im engen Zusammenhang mit Klaustrophobie, deswegen ist es sinnvoll, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt, in der Business Class zu fliegen oder einen Platz am Gang zu reservieren. Dadurch verhindert ihr das Gefühl des „eingesperrt seins“.
Genügend Essen & Trinken
Generell solltet ihr nie mit leeren Magen in ein Flugzeug steigen, da sich das flaue Gefühl dadurch nur verstärkt. Achtet darauf, dass ihr etwas leichtes und gut bekömmliches zu euch nehmt und trinkt ausreichend Wasser. Zudem solltet ihr auf koffeinhaltige Getränke verzichten, da diese die Nervosität fördern.
Atemübungen
Was uns bei Flugangst besonders hilft sind Atem- und Entspannungsübungen. Am wirksamsten sind diese natürlich, wenn man sie schon vor einem Flug geübt und sich damit vertraut gemacht hat. Wenn ihr zu zweit oder in einer Gruppe reist ist es auch möglich, dass eure Freunde euch bei einer Atemübungen helfen und euch anleiten. Das hat uns persönlich sehr geholfen, da wir uns dadurch schneller beruhigt haben.
Hier haben wir euch 4 verschiedene Atem- bzw. Entspannungsübungen aufgelistet:
1. Nadi Shodana
Nadi Shodana, auch Wechselatmung der Nase genannt, hilft euch den Parasympatikus, also den entspannten Teil unseres Nervensystems, zu aktivieren. Hierfür nehmt ihr eure rechte Hand, macht eine Faust und spreizt den Daumen, sowie den kleinen Finger. Mit dem Daumen verschließt ihr euer rechtes Nasenloch und atmet langsam ein durch das linke. Dann schließt ihr das linke Nasenloch mit eurem kleinem Finger und atmet aus durch das rechte. Als nächstes atmet ihr ein durch das rechte Nasenloch, verschließt es danach und atmet aus durch das linke und wiederholt diesen Prozess so oft wie ihr es braucht und bis ihr eine Veränderung merkt.
2. Rythmusatmung 7-4-8
Auch die Rythmusatmung stimuliert den Parasympatikus. Atmet hierfür ein für 7 Sekunden, haltet den Atem für 4 Sekunden und atmet 8 Sekunden lang aus. Am Besten lässt sich diese Atmung geleitet ausführen, das könnte eine/r eurer Mitreisenden machen, oder ihr nehmt eine Sprachnachricht auf, in der ihr diese Atemübung anleitet, und spielt diese ab, wenn ihr die Rythmusatmung braucht – Vorbereitung ist alles.
3. Butterfly Hug
Der Butterfly Hug (deutsch: Schmetterlingsumarmung) ist eine wundervolle Technik, wenn ihr in Stress- oder Angstsituationen seid. Um den Butterfly Hug auszuüben kreuzt die Arme über eurer Brust, sodass eure Fingerspitzen unterhalb eures Schlüsselbeins liegen. Bewegt eure Hände sanft auf und ab, sodass ihr mit den Fingerspitzen auf die jeweilige Stelle unter eurem Schlüsselbein klopft. Dieses Tappen könnt ihr abwechselnd auf jeder Seite oder gleichzeitig ausführen. Findet euren eigenen Rhythmus und atmet langsam und tief in den Bauch ein und ein kleines Stückchen länger aus. Die Atmung vertieft eure Entspannung. Schließt während der Übung gerne eure Augen, oder lasst sie offen, wenn sich das besser für euch anfühlt und wiederholt diese Übung so oft, wie es sich gut für euch anfühlt. Dann legt beide Hände auf euer Herz und spürt nach wie ihr euch fühlt. Mit der Ausatmung könnt ihr eure Augen öffnen und die Arme wieder nach unten senken.
Der Butterfly Hug stellt eine Selbstumarmung da, durch diese liebevolle Haltung fördert ihr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Zudem fördert die angenehme Selbstberührung die Ausschüttung von dem „Liebeshormon“ Oxytocin, welches sich stressregulierend auf unser neuronales Stresszentrum im Gehirn auswirkt.
4. Schulterübung
Für diese Übung atmet ihr tief ein und zieht dabei eure Schultern zu den Ohren und spannt alles an, gerne könnt ihr auch eine Faust machen. Versucht den Atem und die Anspannung solange es geht anzuhalten (ca. 10 bis 15 Sekunden) und atmet danach lösend durch den Mund aus und entspannt eure Schultern, Hände und Gesichtszüge. Wiederholt auch diese Übung so oft wie ihr sie braucht.
Ablenkung
Was uns persönlich ebenfalls sehr gut hilft ist Ablenkung. Egal ob es Gespräche mit anderen Reisenden, Podcast oder Filme sind, in den meisten Fällen hilft uns das sehr uns von unserer Flugangst abzulenken.
Das Warum hinterfragen
Zudem ist es auch hilfreich sich selbst zu fragen, warum man überhaupt Flugangst hat. Oft ist es, weil wir Angst vor einem Absturz haben, doch wenn ihr euch hierzu Statistiken anseht, werdet ihr merken, dass fliegen sicherer als Auto oder Fahrrad fahren ist. Das ganze auf rationaler Ebene zu sehen kann dabei helfen auch auf emotionaler Ebene damit entspannter umzugehen.