Mount Bromo auf Java

Das sollte man beachten, wenn man ohne Tour auf den schönsten Vulkan Indonesiens möchte

6 Minuten

Es sollte ein Tag sein, den ich nie vergessen werde. Mein Plan war es den Mount Bromo sowie auch bereits zuvor den Mount Ijen ohne Tour zu besteigen. Viele Touristen kommen zum aktivsten Vulkan auf Java um den Krater zu sehen und das aus einem ganz bestimmten Grund. Aber beginnen wir von ganz von vorne.

Am Tag zuvor war ich bereits auf dem Mount Ijen. Ich war also im Dorf Banyuwangi, welches ca. fünf Stunden mit dem Zug von Probolinggo entfernt ist. Probolinggo ist nämlich der eigentliche Ausgangspunkt für die Tour zum Mount Bromo. Ich bin also in den Zug gestiegen und fuhr durch die schönsten Dörfer. Hier leben die Menschen noch sehr einfach und sichern sich ihren Lebensunterhalt durch die Landwirtschaft. Auf dem Weg nach Probolinggo habe ich kaum andere Touristen getroffen, da die Meisten mit einer Tagestour zum Mount Bromo fahren und nicht auf eigene Faust wie ich. Um ehrlich zu sein, war ich noch komplett überwältigt von den Eindrücken vom Mount Ijen sowie todmüde, da ich ja gleich am selben Tag weitergefahren bin.

Um mich zu erholen und meine Energie wieder aufzuladen, schlief ich also erstmal im Zug und stellte mir den Wecker, um die Haltestelle nicht zu verpassen. Falls ihr schon mal im Zug geschlafen habt, wisst ihr wahrscheinlich wie ungemütlich das ist. Endlich angekommen fand ich ein Homestay in der Nähe zum Bahnhof. Das Homestay Suyoso (*)besorgte mir dann zeitnah für 150.000 IHR einen Roller. Normalerweise zahlt man in Indonesien um die 50.000 IHR für einen Roller pro Tag, aber der Typ vom Rollerverleih wusste, dass ich den Roller für jeden Preis nehme und nutzte somit die Chance mich ordentlich abzuziehen, denn außer ihm war weit und breit kein anderer Mensch, der mir einen Roller vermieten würde. Unglaublich müde fiel ich dann endlich ins Bett. Der Wecker klingelte bereits schon wieder um 02:00 Uhr morgens, also genau 15 Stunden nachdem ich auf dem Mount Ijen stand. Zwei Vulkane in zwei Tagen ist wirklich eine Herausforderung.

Draußen war es natürlich stockdunkel und niemand außer mir war auf den Straßen unterwegs. Ein bisschen unheimlich ist es ja schon so ganz alleine durch die leeren Straßen zu fahren, aber ich wollte es unbedingt schaffen. Drei Stunden bin ich also mitten in der Nacht mit dem Roller durch die größte Pampa gefahren und manchmal dachte ich echt der Roller würde die hügeligen Straßen nicht schaffen. Aber er hat mich nicht im Stich gelassen. Zumindest noch nicht..

Es war eiskalt und ich hätte definitiv wärmere Kleidung gebraucht. Mit Handschuhen, die ich mir am Vortag kaufte und einem eher etwas dünnerem Hoodie durch den ständig der Wind pfeifte, fuhr ich zum ersten Viewpoint. Dieser war aber nicht mein Ziel, denn hier halten sich die meisten Touristen auf. Mein Ziel war der King Kong Hill, da man von hier einfach die beste Aussicht hat und den Sonnenaufgang fast für sich alleine hat. Das war definitiv ein Highlight, welches ich nicht verpassen wollte. Also beeilte ich mich und lief den Berg hoch. Oben war es so kalt, dass ich sogar Schwierigkeiten hatte mich zu bewegen. Doch der Gedanke, den wahrscheinlich schönsten Sonnenuntergang ever sehen zu können und ein wenig Willenskraft schaffte ich es bis ganz nach oben. Es war beeindruckend. Die Lichter, die Farben und die unglaublich schöne Landschaft waren unbeschreiblich. Die Stimmung dort war ganz besonders und der Ausblick auf den Mount Bromo unbeschreiblich. Irgendwie fühlte ich mich auch ein wenig wie auf dem Mars oder in einem anderen Universum.

Natürlich kann den Mount Bromo auch wesentlich entspannter, aber dafür mit vielen anderen Menschen genießen, indem man sich einfach eine Tour bucht. Aber um ehrlich zu sein, war ich trotz der Anstrengung dennoch froh mich gegen eine Tour entschieden zu haben, denn so konnte ich ganz entspannt den Sonnenaufgang für mich alleine genießen und solange dort sitzen bis der Hunger kam und ich in das Dorf nebenan gefahren bin um zu frühstücken. Kaffee und Salat. Zwar eine ungewöhnliche Kombination, aber trotzdem alles was ich in dem Moment brauchte. Aufgewärmt und hungerlos, fuhr ich mit dem Roller in Richtung Krater. Hierfür gibt es einige Möglichkeiten:

Möglichkeit 1: Man lässt sich mit einem Jeep zum Krater fahren und bezahlt dafür 330.000 IHR

Möglichkeit 2: Man entscheidet sich dafür zu Fuß zu gehen und zahlt lediglich 220.000 IHR für den Nationalparkeintritt

Möglichkeit 3: Ihr wählt den kostenlosen, aber eher nicht empfehlenswerten Weg, da dieser nicht legal und das Risiko sehr hoch ist dabei erwischt zu werden. Dieser schmale Weg, der eigentlich nur für Einheimische gedacht ist, befindet sich in der Nähe des Indah Hotels. Dort steht eine riesige Antenne, die kaum zu übersehen ist. Ihr folgt dem kleinen Weg in Richtung Krater. So könnt ihr euch die Gebühr für den Nationalpark sparen.

Möglichkeit 4: Oder ihr macht es wie ich und fahrt mit dem Roller zum Krater. Dabei zahlt ihr zwar auch die Gebühr für den Nationalpark (220.000 IHR), aber ihr müsst nicht zu Fuß gehen und seid ganz legal unterwegs.

Ich hatte mich also dafür entschieden den sandigen Weg mit dem Roller zu bewältigen und versuchte dabei nicht zu stürzen. Nach ein paar Minuten ging plötzlich mal Roller aus und ich stellte fest, dass mein Benzin leer war. Schnell war mir klar, dass ich ein Problem habe, weil eine Tankstelle war kilometerweit entfernt. Auf einmal hatte ich einen Einheimischen gesehen, welcher so nett war mir etwas von seinem Benzin abzuzapfen, sodass ich doch noch weiterfahren konnte. Endlich angekommen, parkte ich meinen Roller und bin zum Krater hochgelaufen. Die letzten paar Meter waren Treppen, die einen ans Ziel brachten. Und dann sah ich einfach ein riesiges Loch. Es hat heftig gestunken und gepfiffen. Außerdem war es super heiß, aber es war unglaublich. Ich stand vor einem aktiven Vulkan, der jederzeit ausbrechen konnte. Das Gefühl war einerseits beängstigend, aber andererseits auch atemberaubend schön.

Noch ein paar Tipps

1) Warme Kleidung anziehen

2) Nehmt euch ein Tuch mit, um euch vor dem Sand zu schützen

3) Eine Sonnenbrille für die Augen sollte auch nicht fehlen

4) Probiert es auf eigene Faust

5) Nehmt euch viel Zeit

6) Packt am Besten viel Essen ein

7) Startet spätestens um 02:00 Uhr morgens, um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen

Wenn ihr euch doch für eine Tour zum Mount Bromo entscheiden solltet, bucht am Besten hier um Geld zu spare

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