Es ist ziemlich genau drei Monate her, dass ich zu Maximilian meinte, es fällt mir schwer, mich festzulegen, wo ich gerne leben möchte. Das Reisen hat etwas mit uns gemacht & irgendwo auf dem Weg vll auch ein wenig die Angst vor Sesshaftigkeit mitgebracht (obwohl ich denke, der Gedanke, sich für einen Ort zu entscheiden, kann auch wiederum befreiend sein). Deshalb finden wir das Konzept der Workation für uns auch so spannend & schätzen dieses bereits von Anfang an. Gerade 2020 bekam der Begriff Remote Work nochmal eine viel wichtigere Bedeutung und das Thema wurde präsenter als vermutlich je zuvor. Immer mehr Menschen entscheiden sich also dafür, ihr Home Office an einen anderen Ort zu verlegen, denn insofern es eine gute WLAN-Verbindung gibt, spricht ja eigentlich auch nichts dagegen, oder?
Vor einigen Wochen bekamen wir eine Mail mit der Anfrage, ob wir nicht Lust hätten, eine Workation im mediterranen Frühling in Südtirol zu erleben — quasi Urlaub & Arbeit in den Bergen miteinander zu verbinden. Insgeheim schlägt unser Herz ja schon lange für die vielleicht schönste Region Italiens, wo etwa 300 Sonnentage im Jahr gezählt werden. Laptop zu & was erleben, fällt uns zwar nicht immer so leicht, aber an Orten wie diesen dafür umso leichter, wenn die Dolomiten & Zitronenbäume vor dem Fenster warten. Also machten wir uns auf den Weg, lebten und arbeiteten fünf Tage lang mit weiteren Influencer:innen zusammen und kreierten dabei Erinnerungen, die wir für immer in unseren Herzen tragen werden.
Unsere Unterkunft
Eine Reise steht und fällt ja bereits mit der Unterkunft. Für unsere Workation haben wir im Coliving Retreat franz&mathilde im Herzen der italienischen Alpen übernachtet & wir waren vom ersten Moment an begeistert. Sarah & Philipp, die beiden Inhaber, haben diesen besonderen Ort vor einigen Monaten erst ins Leben gerufen. Ihr zentraler Gedanke dabei war, ein Haus der Begegnung zu schaffen, Menschen zusammenzubringen, gemeinsam zu arbeiten & schöne Momente zu erleben. Wir finden, das ist ihnen definitiv gelungen. Im historischen Dorf Tisens, inmitten von Apfelfeldern, Wäldern und Bergen, wurde ein Ort geschaffen, der es ermöglicht, Arbeit und Urlaub zu verbinden – quasi eine entspannte Arbeitsatmosphäre für digitale Nomad:innen. Und ganz nebenbei servieren Sarah & Philipp ein wunderbares Frühstück, besten Kaffee und nahmen uns mit auf eine Wanderung, die wir so schnell nicht mehr vergessen werden.
Zeit, etwas zu erleben
Jemand hat mal gesagt, auch Nichtstun ist produktiv. Pausen nehmen, gehört mindestens genauso zum kreativen Arbeitsprozess wie das Arbeiten selbst. Seit der Pandemie fällt uns das gefühlt nochmal schwerer als davor. Das Reisen war für uns schon immer eine der besten Inspirationsquellen und Workation eine tolle Möglichkeit, arbeiten mit runterkommen zu kombinieren. Runterkommen & was erleben geht in Südtirol hervorragend, denn die Zitronenbäume vor dem Fenster laden zum Entspannen ein und die Berge zum Aktivsein. Ein Erlebnis, an das sich auch unsere Gesäßmuskeln Tage danach noch erinnert haben, ist die Wanderung eines Spätnachmittags auf die Laugenspitze. Ok, zugegeben, bis ganz nach oben haben wir zwei es zwar nicht geschafft, aber dabeisein ist ja bekanntlich alles, oder? Sarah & Philipp, die Inhaber der Coliving Unterkunft hatten spontan eine Wanderung organisiert. Nach 30 Minuten Aufstieg fiel uns direkt auf, unsere Energie gleicht einem Weizenbrot und wir sind die letzte Zeit ziemlich unfit geworden. Mit gutem Vorsatz stiegen wir weiter hinauf über 2.000 Meter hoch. Unser persönliches Ziel war der Laugensee, der sogar Anfang Mai noch zugefroren war. Schnee gab es dort oben übrigens auch. Erleichtert und ein kleines bisschen stolz ließen wir uns auf das trockene Gras fallen, stärkten uns mit Nüssen und konnten uns vom Ausblick kaum sattsehen. Die Strapazen war dieser Ausblick definitiv wert. Würden wir nochmal hochgehen? Wahrscheinlich nicht. But never say never.
wir mit der Laugenspitze im Hintergrund
Wochenübersicht
MONTAG
Mit dem Auto ging es von Tisens zum Schloss Trauttmannsdorff. Das Schloss wird von 12 Hektar großen Gärten erschlossen und ist so schön, dass damals wohl sogar Kaiserin Sissi zum Spa herkam. In den Gärten lassen sich nicht nur wunderschöne Blumenanlagen, sondern auch die giftigsten Frösche der Welt bestaunen. Und: es gibt viele Bäume, die umarmt werden können. Das war schön. Im Anschluss besuchten wir die Therme Meran mit 25 In- und Outdoor-Pools und einer 2.200 Quadratmeter großen Saunalandschaft. Diese Therme ist ein richtiger Wohlfühlort. Gemeinsam mit Annelina & Carla verbrachten wir mehrere Stunden in der Sauna und ließen uns anschließend noch von der Sonne im Freien wärmen.
Wie erlebe ich kleine und große Abenteuer direkt vor meiner Haustür? Muss ich auf Flugreisen verzichten? Und was, wenn der Traumstrand damit unerreichbar wird?