Aktives Zuhören ist eine Eigenschaft, die leider sehr wenige Menschen beherrschen und wo wenige Menschen wirklich wissen, was es bedeutet. Dabei ist es eine so wichtige und wertvolle Eigenschaft und kann die Beziehung zwischen Menschen positiv beeinflussen. In diesem Blogbeitrag erfahrt ihr, was Zuhören eigentlich wirklich ist, woran ihr gute Zuhörer erkennt und wie ihr selbst besser und aktiver eurem Gegenüber zuhören könnt.

Definition von Zuhören

Aktives Zuhören ist mehr als einfach nur zu schweigen und nichts zu sagen. Es ist die Kunst seinem Gegenüber wirklich ehrliches und aufrichtiges Interesse zu zeigen und ihm oder ihr Aufmerksamkeit zu schenken. Zuhören bedeutet, statt darüber nachzudenken, was ihr als nächstes sagen und antworten könntet, verstehen zu wollen, was der Gegenüber einem mitteilen möchte und wie er oder sie sich fühlt. Die meisten Menschen wollen lieber von sich reden, ihre eigenen Ratschläge geben und mit dem eigenen Wissen beeindrucken.

Zuhörer Typen

Beim Thema Zuhören gibt es verschiedene Typen von Menschen, die unterschiedliche Herangehensweisen und Fähigkeiten haben. Hier sind einige häufige Zuhörertypen:

Der passive Zuhörer: Der passive Zuhörer hört zu, ohne aktiv zu reagieren oder sich einzubringen. Sie hören zwar zu, aber ihre Aufmerksamkeit kann leicht abdriften. Sie neigen dazu, sich auf ihre eigenen Gedanken zu konzentrieren, anstatt dem/ der Sprecher:in ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Passives Zuhören kann zu Missverständnissen führen und das Gefühl vermitteln, dass der/die Sprecher:in nicht wirklich gehört wird.

Der selektive Zuhörer: Der selektive Zuhörer wählt aus, was er hören möchte, und filtert den Rest aus. Sie konzentrieren sich nur auf bestimmte Informationen oder Aspekte des Gesprächs, die ihren eigenen Interessen entsprechen. Dies kann zu einer einseitigen Wahrnehmung führen und die Kommunikation beeinträchtigen, da wichtige Informationen möglicherweise übersehen werden.

Der aktive Zuhörer: Der aktive Zuhörer ist vollkommen präsent und aufmerksam. Sie geben dem/der Sprecher:in ihre volle Aufmerksamkeit und zeigen Interesse durch nonverbale Signale wie Blickkontakt und Nicken. Aktive Zuhörer stellen auch Fragen, um ihr Verständnis zu vertiefen und das Gespräch voranzubringen. Sie sind offen für verschiedene Perspektiven und Urteile und bemühen sich, den/die Sprecher:in wirklich zu verstehen.

Der empathische Zuhörer: Der empathische Zuhörer zeigt nicht nur Interesse an den Worten des/der Sprechers/Sprecherin, sondern versucht auch, sich in dessen Situation einzufühlen. Sie zeigen Mitgefühl und Verständnis für die Emotionen und Gefühle des Gegenübers. Empathisches Zuhören kann dazu beitragen, eine tiefere Verbindung aufzubauen und zwischenmenschliche Beziehungen zu stärken.

Ursachen fürs Nicht-Zuhören

Wenn dein Gegenüber dir nicht aktiv zuhört kann das daran liegen, dass er oder sie unter einem Aufmerksamkeitsdefizit leidet, weil die Person von anderen Menschen, vor allem ihren Eltern nicht genug Aufmerksamkeit bekommt oder bekommen hat.

Weitere Gründe sind, dass die Personen keinerlei Erfahrungen haben was aktives Zuhören überhaupt ist und wie sie es anwenden. Manche Menschen haben aber auch einfach kein Interesse an anderen Menschen und wollen das aktive Zuhören gar nicht erlernen oder anwenden.

3 Phasen des aktiven Zuhörens

1. Beobachten: Blickkontakt halten, nicken, Pausen zulassen, nicht dazwischen reden

2. Verstehen: Rückfragen stellen, zusammenfassen, Wünsche heraushören

3. Antworten: Verständnis prüfen, Gefühle spiegeln, nicht belehren

Der Wert des Zuhörens

Zuhören ist ein entscheidender Bestandteil effektiver Kommunikation. Indem wir anderen unsere volle Aufmerksamkeit schenken, zeigen wir ihnen, dass wir sie respektieren und wertschätzen. Oft fühlen sich Menschen, die gehört werden, verstanden und akzeptiert. Zuhören ermöglicht es uns, die Bedürfnisse, Wünsche und Perspektiven anderer Menschen besser zu verstehen. Dies kann in persönlichen Beziehungen helfen, Konflikte zu lösen und Bindungen zu stärken. Auch im beruflichen Kontext ist Zuhören ein wertvolles Werkzeug, um effektiv zusammenzuarbeiten und erfolgreich zu kommunizieren.

Tipps für besseres Zuhören

Präsenz zeigen: Wenn wir anderen zuhören, sollten wir unsere volle Aufmerksamkeit auf sie richten. Denkt nicht darüber nach, was ihr als nächstes antworten könntet und schaltet Ablenkungen wie Handys und andere Geräte aus und gebt dem/der Sprecher:in das Gefühl, dass er oder sie im Mittelpunkt eurer Aufmerksamkeit steht.

Aktives Zuhören: Zeigt Interesse, indem ihr nonverbale Signale sendet, wie zum Beispiel Blickkontakt, Nicken oder Lächeln. Stellt auch Fragen und gebt Feedback, um euer Verständnis und das Gespräch zu vertiefen.

Urteilsfrei bleiben: Es ist wichtig, eine offene und akzeptierende Haltung einzunehmen, während wir zuhören. Versucht, eure eigenen Vorurteile und Urteile zurückzustellen, um den Gegenüber wirklich zu verstehen und gebt nur durchdachte Ratschläge auf Nachfrage. Empathie und Mitgefühl sind Schlüsselkomponenten des Zuhörens.

Den Kontext verstehen: Berücksichtigt den Kontext, in dem das Gespräch stattfindet. Achtet auf verbale und nonverbale Hinweise, um die Botschaft des Gegenübers besser zu erfassen. Seid euch auch der eigenen Gefühle und Emotionen bewusst, die eure Wahrnehmung beeinflussen können.

Zusammenfassen und paraphrasieren: Um sicherzustellen, dass ihr die Aussagen des Gegenübers korrekt verstanden habt, fasst Sie regelmäßig zusammen und paraphrasiert Sie. Dies zeigt dem/der Sprecher:in, dass ihr aktiv zuhört und euch bemüht, seine/ihre Botschaft vollständig zu erfassen.