Den meisten von uns ist mittlerweile bewusst, dass der Großteil der Menschheit (wir selbst eingeschlossen) über seine Verhältnisse lebt, was unserem Planeten enorm zusetzt. Wenn sich auch mittlerweile ein Umdenken wahrnehmen lässt, passierte dieses leider erst relativ spät und so vergingen bisher Jahrzehnte bis die breite Bevölkerung einem der größten Klimakiller, der Massentierhaltung, die nötige Aufmerksamkeit schenkte. Die Ernährung ist ein empfindliches Thema, vor allem dann, wenn man eigentlich weiß, dass man eine ungute Industrie unterstützt, aber aus Genussgründen nur schwer verzichten kann. Gefühlt gibt es wenig andere Bereiche, die in solch einer Form polarisieren wie das Thema Ernährung.
Hätte jemand unseren zwanzigjährigen Ichs erzählt, dass wir uns mal vegan ernähren würden, hätten wir demjenigen womöglich nicht geglaubt. Wir sind beide in bayerischen Familien aufgewachsen, in denen tierische Produkte fester Bestandteil einer vermeintlich ausgewogenen Ernährung sind. Im Sommer wurde sonntags immer gerne gegrillt. Schweinefleisch und Kartoffelsalat. Oft sind es bestimmte Begegnungen im Leben, die dann plötzlich Veränderung mitsichbringen. Mit Anfang 20 lernten wir während unserer Rucksackreise durch Spanien ein Mädchen kennen, welches so sehr vom Vegetarismus überzeugt war, dass sie uns direkt mitansteckte. Jahre später fanden wir dann schließlich auch zur veganen Ernährung und sind bis heute dabei geblieben. Anfangs war es nicht einfach. Gerade auf Reisen war es oft eine Herausforderung, aber mittlerweile kämen wir vermutlich überall gut damit zurecht. Nachdem es ein Herzensthema von uns ist, auf Reisen vegane Cafés und Restaurants zu entdecken und diese mit der Community auf Instagram und unserem Blog zu teilen, freute es uns umso mehr, als uns PETA vor kurzem mit dem Vegan Travel Award 2021 auszeichnete. Zu diesem feierlichen Anlass wollen wir gerne ein paar unserer Tipps für den Einstieg in den Veganismus mit euch teilen & zeigen, dass diese Lebensform doch leichter sein kann, als vielleicht gedacht.
Tipp Nr. 1: Findet euer „Warum“
Warum möchtet ihr eine vegane Lebensweise verfolgen? Wir haben die Erfahrung gemacht, wenn man sein „Warum“ genau definieren kann, ist die Motivation größer dabei zu bleiben bzw. es anzugehen. Für uns stand zu Beginn der tierethische Aspekt im Vordergrund und unsere Motivation für eine vegane Ernährung war primär, dass wir das Leid der Tiere mit dem Konsum tierischer Lebensmittel nicht weiterhin unterstützen wollten. Mittlerweile spielt aber auch der gesundheitliche Faktor & die Umweltentlastung eine große Rolle bei unserer Entscheidung.
Tipp Nr. 2: Kennt euren Nährstoffbedarf
Dass eine gesunde & ausgewogene Ernährung wichtig ist, lernen wir bereits in der Vorschulzeit. Wer sich pflanzlich ernähren möchte, sollte auf einige kritische Nährstoffe besonders achten, aber bitte ohne sich verrückt zu machen und die Freude am Essen zu verlieren. Im Buch Vegan-Klischee ade! von Niko Rittenau findet ihr wissenschaftliche Antworten auf kritische Fragen zur veganen Ernährung. Wenn ihr also das Gefühl habt, ihr wollt was Nährstoffe betrifft gut informiert sein und an die Hand genommen werden, können wir euch dieses Buch nur wärmstens empfehlen.
Zudem empfiehlt es sich in regelmäßigen Abständen ein Blutbild beim Arzt machen zu lassen, um zu sehen, ob man ausreichend mit den wichtigen Nährstoffen versorgt ist (übrigens auch für Mischköstler:innen empfohlen). Euer Arzt berät euch im besten Fall auch zu einer optimalen Vitamin D & Vitamin B12 Versorgung.
Tipp Nr. 3: Macht euch frei von falschen Glaubenssätzen
Eine pflanzliche Ernährung bedeutet nicht Verzicht. Für uns ist es seither ein Gewinn – jeden einzelnen Tag. Ein Gewinn für unsere Gesundheit, die Tiere und die Umwelt. Versucht euch bewusst zu machen, dass ihr euch damit wirklich etwas Gutes tut (wenn ihr euch gesund und ausgewogen ernährt) und dass es euch euer Körper danken wird. Die China Study ist auch ein Buch, welches wir gerne empfehlen, denn darin wird aufgegriffen, warum uns tierische Produkte auf Dauer eher schaden und sogar krankmachen können.
Tipp Nr. 4: Setzt euch vorab mit der Thematik auseinander
Folgende Bücher & Filme haben uns geholfen viel Wissen zum Veganismus anzueignen.
BÜCHER
- Vegan-Klischee ade! (Affiliate-Link)
- Vegan: Warum vegane Ernährung uns und die Welt heilt (Affiliate-LInk)
- Vegan-Guide: Die wichtigsten Fakten und Tipps zum veganen Leben (Affiliate-Link)
- Vegan für Einsteiger: In 4 Wochen zu einem gesunden, nachhaltigen Leben (Affiliate-Link)
FILME
- Cowspiracy
- Sea the Truth
- Dominion
- Live and Let Live
- Speciesism
- Earthlings
- The Game Changers
Tipp Nr. 5: Probiert euch durch das Angebot
Mittlerweile gibt eine so vielfältige Auswahl an veganen Ersatzprodukten und auch, wenn es sich nicht empfiehlt, diese jeden Tag zu essen, helfen sie einem doch für den Umstieg bzw. Einstieg in die vegane Ernährung. Außerdem finden wir es super, dass es einem mittlerweile möglich ist, seinen Gelüsten auf Pizza, Burger und Co. nachzugehen, wenn einem gerade danach ist, denn an Fleischersatzprodukten und Milchalternativen gibt es heutzutage eine ganze Bandbreite und das in jedem Supermarkt, Discounter oder Biomarkt. Während wir Produkte wie Hafermilch oder vegane Butter fast immer Zuhause haben, gibt es veganes Junkfood hingegen immer seltener bei uns. Für uns ist wichtig: die Mischung macht’s & wie immer ist Balance der Schlüssel.
Wir hoffen, euch mit diesen Tipps etwas helfen zu können. Besucht uns auch super gerne auf Instagram @zweidiereisen, denn dort teilen wir fast täglich leckere Rezepte mit euch. Vielleicht können wir die Welt gemeinsam zu einem besseren Ort machen – das wäre jedenfalls sehr schön.